„Wie ein internationales IT-Unternehmen die 4-Tage-Woche ohne Gehaltskürzung erreicht“ lautete die Schlagzeile vergangenen Samstag in der spanischen Online-Zeitung El Confidencial. Der Artikel beleuchtet die 4-Tage-Woche und stellt heraus, was CIB, das im Titel referenzierte IT-Unternehmen, diesbezüglich von vielen spanischen Unternehmen unterscheidet.
Spanien und die 4-Tage-Woche
Das Modell der 4-Tage-Woche ist ein in Spanien aktuell viel diskutiertes Thema. Anfang des Jahres stimmte die Regierung einem Antrag der Partei Más País zu, wonach in einem Pilotprojekt bei 200 Unternehmen mit finanzieller Unterstützung des Staates die Arbeitszeit der Angestellten auf 32 Stunden pro Woche reduziert werden soll. Für die Beschäftigten ist diese Reduzierung der Arbeitszeit jedoch gleichzeitig mit einer Kürzung ihrer Gehälter verbunden, vergleichbar also mit einer Teilzeitbeschäftigung in Deutschland. Entsprechend verhalten ist die Reaktion der Angestellten auf die Einführung des neuen Arbeitszeitmodells. Die Mehrheit der Mitarbeiter von Telefónica z.B. lehnt den Vorschlag der Unternehmensleitung ab, da dieser mit einer Kürzung ihrer Gehälter und Sozialversicherungsbeiträge um etwa 16 % einhergehen würde. Damit wurde das Unternehmensziel, 10 % der Beschäftigten für das Pilotprojekt zu gewinnen, nicht erreicht. Über die gleiche Hürde scheint auch die Modekette Desigual zu stolpern, die ihren Mitarbeitern ebenfalls die 4-Tage-Woche anbietet und einen Teil des Gehaltsausfalls übernimmt, so dass die Gehälter letztlich um 6,5 % reduziert werden.
Was macht CIB anders?
Während andere Unternehmen noch nach Lösungen für das neue Arbeitszeitmodell suchen, hat die CIB Group bereits erfolgreich eine 4-Tage-Woche in Deutschland und Spanien eingeführt. Ein für die erfolgreiche Umsetzung entscheidender Aspekt ist die unveränderte Beibehaltung der Gehälter, wie in dem Artikel dargestellt wird:
„Dies ist der Fall bei CIB, einem internationalen Softwareunternehmen für Informationstechnologie, das sich auf die Optimierung von Geschäftsprozessen spezialisiert hat. Das 1989 gegründete Unternehmen beschäftigt 170 Mitarbeiter am Hauptsitz in München und in seinen Niederlassungen in Österreich und Spanien. In Spanien hat CIB Büros auf den Kanarischen Inseln und in Valencia. Seit fast vier Wochen arbeiten alle Vollzeitkräfte der Gruppe vier Tage die Woche, wobei ihre Gehälter und Urlaubsansprüche unverändert bleiben.“
Von 5 auf 4 Tage, von 40 auf 36 Stunden
Das Modell, für das CIB sich entschieden hat, ist ein 9-Stunden-Tag von Montag bis Donnerstag. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt also insgesamt 36 Stunden. “Man kann sagen, dass wir vier Stunden pro Woche ‘geschenkt’ bekommen haben”, erklärt Cristina Silvera Roig, die Personalchefin des spanischen Tochterunternehmens CIB labs S.L.
„Der Schlüssel”, sagt sie, “liegt in der Möglichkeit, uns von zeitraubenden Routineaufgaben zu befreien”, und betont, dass CIB als Vorreiter im Bereich BPM mit Künstlicher Intelligenz sich hier in der privilegierten Situation sieht, durch Einsatz eigener innovativen Lösungen im Bereich Digitalisierung eine Steigerung der Produktivität zu erreichen und dadurch freie Zeit zu gewinnen. “Unsere Mitarbeiter werden nicht schneller arbeiten müssen, um den Zeitverlust auszugleichen”, fügt Silvera hinzu und betont: „Ziel ist es, die eigenen Arbeitsprozesse auf den Prüfstand zu stellen, Routinearbeiten zu hinterfragen und durch neue, effiziente Arbeitsprozesse abzulösen.“
Nicht schneller, sondern effizienter arbeiten
Eine Leitlinie, die sich auch bei der Gestaltung der neuen Arbeitswoche durchgesetzt hat. “Wir haben bewusst den Freitag als festen freien Tag gewählt, was ein Rotationssystem in den meisten Teams ausschließt”, sagt Silvera. “Durch die Synchronisierung der Arbeitszeiten vermeiden wir zeitaufwändiges Delegieren von Aufgaben, volle E-Mail-Postfächer und das Verschieben von Terminen und steigern damit den Erholungseffekt, den uns der zusätzliche freie Tag bietet.“
Das Pilotprojekt wird für einen Testzeitraum von sechs Monaten auf den Prüfstand gestellt und währenddessen auch von Arbeits- und Betriebspsychologen wissenschaftlich begleitet.
Weniger ist mehr
Die Idee „Weniger ist mehr“ stammt vom Geschäftsführer und Inhaber der CIB Group, Ulrich Brandner, der die Mitarbeiter im Juli 2021 mit seinem Vorschlag überraschte, bei CIB eine 4-Tage-Woche einzuführen. Nachdem die ersten Reaktionen der Mitarbeiter äußerst positiv waren, wurde der August genutzt, um Detailfragen zu klären und die Idee kurzfristig Wirklichkeit werden zu lassen.
„Die vergangenen 1,5 Jahre, mit einem äußerst hohen Anteil an mobilem Arbeiten, haben uns einmal mehr gezeigt, dass wir unseren Mitarbeitern vertrauen können“, führt Brandner aus und ergänzt: „Auf Vertrauensbasis beruht auch die 4-Tage-Woche: wir sind uns sicher, dass unsere Mitarbeiter mit einer besseren Work-Life-Balance mehr Zeit für persönliche Belange gewinnen und dadurch mit einem freien Kopf zufrieden und motiviert in die neue Woche starten. So können unsere 36 Stunden an vier Tagen zu echten ‚Qualitätsstunden‘ werden, an denen wir mit Spaß und Konzentration unsere Projekte weiterhin erfolgreich ins Ziel bringen.“
Was sagen die Kunden?
„Wie reagieren unsere Kunden?“, berichtet Brandner, waren die häufigsten Bedenken, die die Mitarbeiter im Zusammenhang mit der 4-Tage-Woche vorbrachten. „Tatsächlich durften wir jedoch feststellen, dass unsere Kunden die Idee sehr positiv aufgenommen haben und sich mancher ein ähnliches Arbeitszeitmodell selbst wünschen würde. Durch gute Organisation haben wir sichergestellt, dass unsere Kunden selbstverständlich auch am Freitag einen Ansprechpartner erreichen, sollte dies erforderlich sein.“
CIB garantiert den Kunden auch am Freitag weiterhin eine Erreichbarkeit und richtet hierfür eine Notbesetzung ein. Damit auch die Mitarbeiter, die freitags arbeiten, von den Vorteilen der 4-Tage-Woche profitieren, erfolgt die Aufteilung des freien Tages in diesen Teams auf Montag und Freitag.
4-Tage-Woche als dauerhaftes Arbeitszeitmodell?
Die Arbeitnehmer der CIB Group hatten die Wahl, sich für die 4-Tage-Woche mit Stundenreduzierung und gleichem Gehalt zu entscheiden oder am bisherigen Arbeitszeitmodell festzuhalten. Sowohl in Spanien als auch in Deutschland haben sich alle Vollzeitmitarbeiter dafür entschieden, das Angebot anzunehmen und in dem 6-monatigen Testzeitraum ihre persönlichen Erfahrungen damit zu sammeln.
Am Ende des ersten Testmonats hält CIB als Zwischenfazit fest, dass alle Mitarbeiter motiviert sind, ihren Beitrag zu leisten, die Idee der 4-Tage-Woche zum Erfolg zu führen und dauerhaft bei CIB zu etablieren.
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